Tragende Betonstützen, gebohrt und gesägt
Universität Tübingen, Geo- und Umweltzentrum GUZ
Das Foyer des Geologie- und Umweltzentrums der Universität Tübingen wird von fünf hohen Stahlbetonstützen getragen. Jede Stütze wurde der Länge nach derart aufgesägt, dass sie gerade noch hält. Die Länge der Sägeschnitte ist statisch exakt berechnet und verweist auf die maximale Grenze der Tragfähigkeit: Je kürzer der Schnitt, desto höher die Last auf der Stütze. Betritt man das Gebäude, stellt sich ein prekäres Gefühl von Spannung und latenter Unsicherheit ein. Bohrschnitt, prekär entstand ausschließlich durch das Abtragen und Entfernen von Material. Nichts wurde hinzugefügt. Nichts appliziert. Alle eingesetzten Werkzeuge und Maschinen sind mit jenen identisch, die auch im Geologie- und Umweltzentrum täglich verwendet werden.
The foyer of the Geology and Environment Center at the University of Tübingen is supported by five reinforced concrete columns. Each column has been sawed into lengthways so that they are still just about standing. The length of the saw cuts was calculated with struc- tural precision and alludes to the uppermost limits of load-bearing capacity: the shorter the cut, the higher the load on the column.
This engenders a feeling of precariousness in visitors to the building; a sense of tension and a latent lack of safety. Drill intercept, precarious was created solely through the stripping away and removal of material. Nothing was added; nothing applied. All of the tools and machinery are identical to those used on a day- to-day basis at the Geology and Environment Center.
Architektur: KAAN Architects, Rotterdam
Visualisierung: Alex Kern
Fotos: Frank Kleinbach / Martin Bruno Schmid